Lichtbildervortrag von Helmut Müller (Düsseldorf)
Theatermuseum im Schauspielhaus
Vortragssaal
Prinzenstraße 9, 30159 Hannover
[Haltestelle: Schauspielhaus/Thielenplatz Linien 10 + 17, Busse 100, 121, 128, 134, 200]
Unter wesentlicher Beteiligung der Markusrepublik Venedig eroberten Kreuzritter im Verlauf des 4. Kreuzzuges Konstantinopel im Jahre 1204. Hierdurch kam Kreta ohne militärischen Einsatz auf der Insel unter die Herrschaft der Adria-Republik. Zwar waren die Venezianer aufgrund eines Kaufvertrages zwischen Venedig und dem Markgrafen Bonifacio di Monferrato de jure die Besitzer der Insel, de facto waren es jedoch die Genuesen. Allein der klugen politischen Weitsicht des Dogen Enrico Dandolo (1192–1205) hatte es Venedig letztllich zu danken, dass Kreta für Jahrhunderte einer der wichtigsten wirtschaftlichen Eckpfeiler der Seerepublik Venedig im östlichen Mittelmeer wurde.
Kloster Arkadi, Kreta
Kreta kehrte nicht mehr in das byzantinische Reich zurück, dennoch endete das „byzantinische Kreta“ nicht mit dem Jahre 1204. Auf Kreta lebte das byzantinische Kulturgut der griechisch sprechenden Bevölkerung bis zum Untergang der venezianischen Epoche im Jahr 1669 in Architektur, Malerei und Dichtung fort und überlebt damit selbst das Ende des byzantinischen Reiches im Jahr 1453 durch die Eroberung der Osmanen.
Der Lichtbildervortrag folgt der Geschichte der jahrhundertelangen Knechtschaft der Kreter durch die venezianische Herrschaft und deren baulichen Hinterlassenschaften auf der Insel.
Helmut Müller, 1946 geboren, besitzt ein ausgeprägtes Interesse an Kulturgeschichte. Von 1995 bis 2002 war er Präsident der Deutsch- Italienischen Gesellschaft Düsseldorf. Im Rahmen seiner Studienreiseleitertätigkeit hat er sich mit vielen Gegenden Italiens beschäftigt, insbesondere mit den Marken, Emilia Romagna, Umbrien, Venetien und Venedig.
Der Schwerpunkt seiner Erkundung auf der Insel Kreta, wo er zuletzt Mai/Juni 2016 weilte, liegt auf den römischen Resten und insbesondere auf der byzantinisch-venezianischen Epoche.