Anne Margret Josten
(Anmerkung der DIK: Ronco und Ascona liegen in der italienischen Schweiz, wenige Kilometer von der italienischen Grenze entfernt. Da es sich um Erinnerungen an DIKFahrten handelt und die Ausflüge oftmals nach Italien gingen, kann dieser Beitrag als „Lieblingsort Italiens“ gelten)
In meiner langjährigen DIKMitgliedschaft habe ich an vielen Reisen nach Italien teilgenommen. Meine Begeisterung für das Land und auch die Sprache sind bis heute ungebrochen.
Aber die vier Reisen (1986, 1988, 1990, 1992) an den Lago Maggiore mit Herrn „Carlo“ Lehmann geben mir noch in der Erinnerung ein beglückendes Gefühl, es war so ein kleines Paradies.
Von dem Ferienheim Andragogium in Ronco, am Hang oberhalb des Sees, hatte man einen herrlichen Blick auf den Lago Maggiore und seinen romantischen Borromäischen Inseln. Unsere vier Häuser waren einfach eingerichtet, die Zimmer mussten wir selbst reinigen wie auch das bescheidene Bad am Ende des jeweiligen Flures. Die Aufteilung erfolgte in kleinen Doppelzimmern mit Waschbecken. Aber trotz der Enge in den Zimmern war die hannoversche DIKGruppe immer sehr zahlreich angereist.
Was zählte das alles bei dem mediterranen Flair, der Blütenpracht und dem großen kulturellen Angebot? Das Ehepaar Gropengiesser hatte für uns ein reichhaltiges Angebot an Ausflügen, Wanderungen, Schifffahrten u.v.m., auch für die Abendunterhaltung mit Musik und Vorträgen über die Geschichte und die Natur war gesorgt.
Ascona mit seinem Monte Verità hatte seine eigene Geschichte; obwohl die Kunstszene dort inzwischen verblasst war, kreisten die großen Namen noch. Auf einer der BrissagoInseln stand weit sichtbar der Leitspruch seines früheren Besitzern Max Emden: „Auch Leben ist eine Kunst“.
Fahrten durch wildromantische Täler und herrliche Landschaft bereicherten unseren Aufenthalt. Wir waren in wunderschönen Orten (bis Mailand und Monza), eindrucksvollen Kirchen, Museen, zu Ausstellungen und natürlich auch in Schlössern.
Hier ein kurzer Auszug über das Castello Sforzesco, Mailand, aus meinen Notizen (1988)
„Das Castello Sforzesco ist das alte Schloss der Visconti und Sforza und war seiner Zeit mit einem Wassergraben und Zugbrücke umgeben. Dieses Schloss bot etwa 800 Hofleuten und Dienern Platz. Über dem Portal erkennt man König Umberto I. zu Pferd sowie eine Statue des Heiligen Ambrosius, Schutzheiliger der Stadt und stets dargestellt mit Peitsche gegen die Ungläubigen. – Man sieht häufig die Schlange, das Symbol der Visconti und Sforza. Dieser riesige Gebäudekomplex dient heute als Museum. Die Decken und Wandgemälde (1498) von Leonardo da Vinci mit laubenähnlichen Motiven (Scala della Asse) sind schlecht erhalten. In der Arbeit mit Tempera sah er mehr Möglichkeiten, die aber leider nicht die Haltbarkeit haben wie Fresken.“