Marie Steckelberg
Farben, Kritzeleien, Herzen mit Initialen. Fasziniert lasse ich den Blick über die Wand des Casa di Giulietta in Verona schweifen. Briefe und Gedichte, Liebesbekenntnisse verschiedenster Art. Über all die Jahre, in denen Liebende ihre Botschaften, ihren Kummer oder ihre Versprechungen hier hinterlassen haben, ist diese Wand zu einem wahrhaftigen Kunstwerk geworden. All die unterschiedlichen Gefühle haben ihr einen eigenen Charakter verliehen. So viele Geschichten, Fetzen eines fremden Lebens.
Während ich eine Handschrift nach der anderen entziffere, entstehen Bilder in meinem Kopf, fügen sich zusammen, wie Ausschnitte eines Films. Von ganz allein fängt meine Fantasie an, manche der Geschichten weiterzuspinnen.