Diavortrag von Richard Konstantin Blasy (München)
Haus der Jugend, Europasaal
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U-Bahnstation Aegi
Der Neuplatonismus entstand ab 200 n.Chr. als letztes System der griechischen Philosophie, dem Plotin die entscheidende Ausrichtung gab. Dabei wurden wesentliche Aspekte der Philosophie Platons, seine Lehre von den Ideen, welche durch die Emanation des höchsten Seins alle Seinsformen im Irdischen hervorbringen, das Prinzip einer hierarchischen Dreiteilung alles Irdischen u.a. durch jene typische religiöse Grundstimmung der Spätantike geprägt.
Sie gewann Einfluss auf die Baukunst von Byzanz wie auf das Wesen der französischen Kathedralgotik, erlangte aber ihren nachhaltigsten und prägendsten Niederschlag in der italienischen Renaissance mit der Gründung der Neuplatonischen Akademie in Florenz um 1440, deren Hauptvertreter Marsilio Ficino wurde, ein „Kolumbus der europäischen Geistesgeschichte“ (G. R. Hocke).
Auf Postulate dieser Institution wie „Harmonie und Schönheit als Emanationen des höchsten Seins“ bezogen sich Architekten und Theoretiker der Renaissance in ihren Traktaten und vergegenwärtigten sie eindrucksvoll in ihren Bauten.
“Tempietto di Donato Bramante bei San Pietro in Montorio in Rom, 1502“
Richard Konstantin Blasy, bei Freiburg im Breisgau geboren, war nach dem Studium von Architektur und Kunstgeschichte in Bauplanung und Bauleitung tätig. Als Dozent für Kunst- und Baugeschichte in der Erwachsenenbildung und als Fotopublizist mit Ausrichtung auf Architekturgeschichte hat er bereits häufig bei der DIK Hannover und zahlreichen anderen Kulturgesellschaften reüssiert. Seine Vorträge sind mit Bildmaterial gestaltet, das durch spezielle Aufnahmekampagnen in Italien, Frankreich und Deutschland erarbeitet wurde.