- Datum: Mittwoch, den 19.06.2024
- Uhrzeit: 18:30 Uhr
- Ort: Theatermuseum, Prinzenstr. 9, 30159 Hannover
- Titel: Maria Callas, prima donna assoluta
- Es spricht: Jochem Wolff, Kassel
Die Callas war nicht nur d i e Primadonna assoluta, sondern eine hochempfindsame Künstlernatur, die bei allem einer offensichtlich maßgeblich inneren Stimme folgte. Was vordergründig oft als „éclat“, bisweilen als Skandal, bezeichnet wurde, entsprach vielmehr dem, was Maria Callas fühlte und empfand, was sich – kurz gesagt – im Verborgenen als eine Art innere „Philosophie des Belcanto“ entwickelt hatte. Sie reflektierte, korrigierte und entschied mehrfach neu. Dabei verlangte sie sich selbst das Äußerste ab, sie ging Umwege und erreichte glänzende Höhepunkte – Sternstunden der Musikgeschichte. In dem biographischen Aufriss nimmt all dies einen relativ breiten Raum ein, ohne dass ein Psychogramm nüchterner Art angestrebt wird – viel eher ein behutsamer Blick in die Seelenlandschaft. 1973, als die Stimme der Callas freilich kaum spürbar an Spannung verlor, unternahm sie noch eine Tournee gemeinsam mit Giuseppe di Stefano. 1977 verstarb sie. Der Autor Jochem Wolff traf Maria Callas (und Giuseppe di Stefano) 1973 während der besagten Tournee und verfasste damals mehrere vielbeachtete Porträtskizzen. Mittlerweile ist daraus ein reiches, vielschillerndes Lebensbild entstanden – mit den verschiedenen Linien des immensen Leistungspotentials, mit den damaligen Opernmaßstäben und mit einem zusätzlich gesellschaftlichen Blick in jene Zeit.
Jochem Wolff, Publizist, Dozent, Dramaturg. Studien der Musik-und Literaturwissenschaft, Soziologie und Philosophie. Später neben zahlreichen Beiträgen für Print-Medien und Rundfunk langjährige Engagements in maßgeblichen Positionen an führenden Opernhäusern. Mittlerweile Vortragsreisen, Seminare, Workshops und kulturpolitische Diskurse.