Vortrag von Dr. Almut Mey
Theatermuseum im Schauspielhaus
Prinzenstraße 9, 30159 Hannover
Das Theatermuseum ist über die Haltestelle „Schauspielhaus / Thielenplatz“ der Buslinien 100, 121, 128, 134 und 200 direkt zu erreichen. In kurzer Distanz liegen auch die Stadtbahn-Haltestellen “Aegidientorplatz“ und “Kröpcke“.
Apulien und Basilikata – das Lieblingsland des Stauferkaisers
Bis weit in die 50er Jahre hinein wurde Süditalien als Schandfleck des Landes gesehen, und noch in der Literatur der 70er und 80er Jahre war „Apulier“ ein Schimpfwort, wenn in Norditalien von den Einwanderern aus dem armen Süden geredet wurde.
Dabei ist Apulien so fruchtbar, seit jeher die Kornkammer Italiens, so reich an kulturellen Schätzen und mit einer Landschaft beschenkt, die alle Erwartungen erfüllt. Es ist ein Land der Widersprüche, über dem eine tiefe Melancholie zu ruhen scheint. Vielerorts wird es dominiert von Stauferburgen, und der Schatten des berühmtesten Staufers, Friedrichs II., scheint noch immer über dem Land zu liegen, das er liebte wie kein anderes. 50 Millionen Olivenbäume gibt es in Apulien. Dazwischen
liegen weiße Städte und Dörfer und – für die Besucher besonders interessant – die Trulli. Diese kegelförmigen Bauten, die im Sommer kühl und im Winter warm sind, gibt es nicht nur in Alberobello, sondern weit darüber hinaus in ganz Apulien. Sie sind kein Relikt der Vergangenheit, sondern werden immer noch bewohnt.
Stauferburg Castel Monte, Apulien. (Bild: Almut Mey)
Die Basilikata, von Kampanien, Apulien und Kalabrien umringt, ist immer noch eine ursprüngliche und abgeschiedene Region. Viele Städte liegen hoch oben auf den Bergen. Die Sassi, d.h. die Höhlenwohnungen der Stadt Matera, die seinerzeit die zivilisierte Welt entsetzten, wurden 1993 zum UNESCO Welterbe erklärt. 2014 wurde Matera als erste Stadt in Süditalien zur Kulturhauptstadt Europas 2019 zusammen mit Plovdiv/Bulgarien gewählt.
Frau Dr. Almut Mey ist ausgebildete Redakteurin und studierte in Heidelberg, Wien und Berlin. In Zürich promovierte sie im Fach Ethnologie. Neun Jahre arbeitete sie im Museum für Völkerkunde in Berlin-Dahlem in den Abteilungen Südasien, Ozeanien und Ostasien. Sie unternahm wissenschaftliche Expeditionen in den Nahen Osten und nach Südasien. Zuletzt war sie Fachbereichsleiterin für Kulturelle Bildung und Ausländerbildungsprogramme an der Volkshochschule Spandau. Seit Jahrzehnten hält sie länderkundliche, kulturhistorische und religionswissenschaftliche Vorträge.
Bild: Stauferburg Castel Monte, Apulien. (Bild: Almut Mey)