(11 Tage) (7. – 17. September 2014)
Die Studienfahrt in die Regionen Piemont und Aosta-Tal fand vom 7. – 17. September 2014 statt.
Zwei der eher unbekannteren Regionen Italiens sind das Piemont und Valle d’Aosta. Keiner der bedeutenden Italien-Reisenden (Byron, Goethe, Heine, Burckhardt) besuchte die Region zwischen den wild zerklüfteten Tälern der Westalpen und den lieblichen Hügeln der Weinlandschaft um Asti und Alba. Auch in der heutigen Zeit ist einzig die in der Mitte des Piemont liegende Metropole Turin ein Begriff, wobei zuallererst die Automarken Fiat und Lancia in den Sinn zu kommen scheinen. Bereits ein erster Blick auf das Piemont zeigt jedoch, dass es nicht nur köstliche Käsesorten (Bra, Tome Piemontese) anbietet und mit dem Barolo, Barbaresco oder Barbera über herausragende Weine verfügt, sondern auch außerordentlich bedeutsame Kunstschätze zu sehen sind.
Auch in dieser Region Italiens haben die Römer ihre Spuren hinterlassen, wobei der Augustusbogen von Susa und der entsprechende Bogen in Aosta herausragend sind. Hinzu treten noch das Theater und die gut erhaltenen Stadttore. In Donnas ist noch eine interessante römische Straße mit einem Meilenstein zu sehen.
Wie die römischen Zeugnisse sind die spätmittelalterlichen Burgen in eine pittoreske bergige Landschaft eingebettet. So ist beispielsweise das gut erhaltene Castello di Fénis aus dem 14./15. Jahrhundert zu nennen, das von der Grafenfamilie Challant errichtet wurde. Aufgrund der Fresken aus der Zeit um 1500 ist das Castello d’Issogne besonders sehenswert, da hier das Leben und der Alltag der einfachen Menschen auf dem Markt oder in ihren Werkstätten dargestellt werden. Das spätgotische höfische Leben ist dagegen in den grandiosen Fresken des Castellos di Manta in Saluzzo zu bestaunen.
Neben weiteren schönen Burgen sind auch die sakralen Bauwerke Piemonts bemerkenswert. An dieser Stelle soll beispielsweise die romanische Kathedrale Sant’Evasio in Casale Monferrato hervorgehoben werden, die interessante Mosaiken aus der Mitte des 12. Jahrhunderts beherbergt. Idyllisch liegt die Abtei von Vezzolano in den Anhöhen des Monferrato und gehört zu den berühmtesten romanischen Bauwerken des Piemont. Der beeindruckende Klosterwehrbau San Nazzaro Sesia besticht, wie die berühmte Abtei Staffarda, durch seine gute Erhaltung und den wunderschönen Kreuzgang.
Eine Reise in das Piemont wäre unvollständig, wenn Turin ausgelassen werden würde. Hier stehen der Palast der Savoyer, der Palazzo Reale mit der sehenswerten Bibliothek, das berühmte Museo di Antichità und der Besuch des geheimnisumwitterten Turiner Grabtuchs auf dem Programm.
Diese Ziele haben wir mit großem Interesse und Gewinn besichtigt. Freundliche Tourguides wiesen uns auch auf weitere schöne Ziele hin und sorgten sich auf besondere Weise um unser leibliches Wohl. Die Weinprobe in Barolo sowie die Besichtigung einer Reisplantage unweit von Vercelli waren sehr lehrreich.
Die Region Piemont und das Aorta-Tal werden zu unrecht selten angefahren, und wir wurden gebeten, auf diese Region besonders aufmerksam zu machen. Diesen Wunsch erfüllen wir gerne.