Der Nordosten und die Liparischen Inseln
(ca. 11 Tage) (ca. 22. – 31. Oktober 2017)
Die konventionellen Studienfahrten nach Sizilien umfassen in der Regel nur die Insel selbst. Wenig Beachtung findet dabei der Nordosten. Berühmt ist die prächtige römische Villa von Piazza Armerina, wobei wenig bekannt ist, daß es in der Nähe von Messina weitere Villen dieser Art gibt. Die Villa Romana di San Biagio ist wegen der Konstruktion der Thermenanlage sehenswert, und die Villa Romana di Patti ist sogar größer als die Villa in Piazza Armerina und besitzt ebenfalls einige interessante Mosaikfußböden.
Mit dem Besuch von Tyndaris sind die Überreste einer griechisch-römischen Stadt zu bewundern.
Ein Sprung nach Reggio di Calabria
führt im dortigen Museum zu den berühmten Bronzestatuen von Riace. Es
handelt sich hierbei um zwei bronzene Kriegerstatuen aus der
spätklassischen Zeit.
Ein wichtiger Höhepunkt bildet die Reise zu den Liparischen Inseln (Äolische Inseln). Die Besichtigungen gelten einerseits der vulkanisch aktiven Insel Volcano und anderen geologischen Besonderheiten, die im Jahre 2000 als Grundlage für die Aufnahme in die Liste des Weltnaturerbes durch die Unesco dienen. In archäologischer Hinsicht bieten die Inseln wichtige Erkenntnisse für die Vorgeschichte. Das im Mittelmeerraum begehrte Obsidian als Schneidewerkzeug stammt von den Inseln. Nach einer Blütezeit im Neolithikum sind wieder im mittleren 2. Jahrtausend v. Chr. intensive Handelskontakte mit der mykenischen Welt belegbar. Auf der Burg von Lipari sind interessante archäologische Ausgrabungen zu sehen, deren herausragende Funde im Museo Archeologico Eoliano zu bewundern sind. Neben einheimische Tonwaren, die einzigartige „ausonische Keramik“, sind die Statuetten und Theatermasken aus hellenistischer Zeit in teilweiser guter Bemalung weltberühmt. Im Mittelalter, vor allem in normannischer Zeit, entwickelte sich eine weitere Blütezeit. Aus dieser Zeit stammen ein Benediktinerkloster und die sehenswerte Kirche San Bartolomeo. Diese Studienfahrt wird nicht nur aufgrund der archäologischen Zeugnisse, sondern durch die landschaftlichen Eindrücke der vulkanischen Inselwelt in besonderer Erinnerung bleiben.