Do, 16.01.2020, 19:00 Uhr “GEORG WILDING (1790-1841) – EIN SIZILIANISCHER FÜRST AUF DEM GARTENFRIEDHOF IN HANNOVER“

DR. WERNER TROLP, HANNOVER

Theatermuseum

Georg Wilhelm Wilding
Marmorbüste von Bertel Thorvaldsen, 1815
Thorvaldsen-Museum, Kopenhagen
Inventarnummer: A890

Georg Wilding, ein in Uelzen geborener Offizier der Königlich Deutschen Legion (Kings German Legion, KGL) war ab 1808 in Sizilien eingesetzt. Sein Truppenteil sollte mit anderen britischen Verbänden eine Invasion napoleonischer Truppen auf dieser Insel verhindern. König Ferdinand III. von Sizilien erhob ihn nach der Heirat mit der vermögenden Principessa Caterina di Branciforte in den Fürstenstand (“Principe de Butera“) und ernannte ihn zu seinem Kammerherrn. Den Herrschern des 1816 durch Vereinigung Siziliens und Neapels entstandenen Königreichs beider Sizilien diente er später als Botschafter in Paris und Rom. Nach dem Tode der Principessa heiratete er 1836 eine wiederum sehr wohlhabende, russische Adelige, die ihn nach seinem frühen Tod 1841 auf dem Gartenfriedhof in Hannover in der Nähe des Grabes seiner Mutter unter einem eindrucksvollen Denkmal beisetzen ließ.

In der Wahl der Grabstätte wird die Verbindung Georg Wildings zu Hannover und zur Familie Kestner deutlich. Der Legationsrat August Kestner in Rom und Georg Wilding bezeichneten sich als „Nennvettern“.

Das ereignisreiche Leben Georg Wildings gewährt u.a. auch Einblicke in die italienische Geschichte und zeigt Aspekte britischer Politik.

Dr. Werner Trolp, geboren in Hannover, hat sein Studium der Religionswissenschaft und Geschichte an der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität mit einer Promotion über die Militärseelsorge im Königreich Hannover abgeschlossen. Er untersucht jetzt kulturgeschichtliche Fragen der Militärgeschichte und ist Redakteur der Zeitschrift für Heereskunde.