- Datum: Mittwoch, den 24.11.2021
- Uhrzeit: 19:00 Uhr
- Ort: online
- Titel: Giordano Bruno und die Freimaurer
- Referentin: Dr. Andrea Hindrichs, Rom
Giordano Bruno und die Freimaurer
1889 beauftragte die Kommune Rom den Künstler und Freimaurer Ettore Ferrari mit der Statue Giordano Brunos, die bis heute auf dem Campo de’ Fiori in Rom steht – genau an der Stelle, wo der berühmte Denker und Ketzer am 17. Februar 1600 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Im Verlauf des 18. Jahrhunderts kam es zu einer Transformation des Märtyrers Bruno. Die säkulare Gesellschaft entdeckte in ihm das perfekte Symbol für ihre Ideale.
Dass Bruno gerade für die Freimaurer zur Symbolfigur und ihrem Märtyrer wurde, verwundert nicht. Sie verehrten ihn als Freigeist und wissenschaftlichen Universal-Denker. Bloch nannte ihn einen „philosophischen Minnesänger der Unendlichkeit”. Zu Lebzeiten jedoch brachte er den römischen Klerus, aber auch die Crème de la crème der europäischen Wissenschaftsgemeinde gegen sich auf.
Wie kam es dazu, dass dieser hochgelehrte Dominikanermönch, der sich zwischen alle Fronten begab, zu einer Identifikationsfigur der Freimaurer wurde? Dieser Frage geht die Referentin in ihrem Vortrag nach.
Dr. Andrea Hindrichs
Geboren 1969 in Bonn, Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik in Bonn, 2006 Promotion in Geschichte an der Universität Zürich mit einer Arbeit zur deutschen auswärtigen Kulturpolitik in Italien nach 1945. 1996-2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Büroleiterin im Deutschen Bundestag, Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin an den Universitäten Bonn, Zürich, München und Paderborn sowie am Istituto storico italo-germanico (ITC/ISIG) in Trento, seit 2007 selbständige Historikerin und Fremdenführerin sowie freie Journalistin in Rom. In Rom Studium der römischen Archäologie bei Filippo Coarelli. 2010 Zusatzausbildung zur Speleo-Archäologin. Zahlreiche Publikationen zu den deutsch-italienischen Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert sowie zur italienischen Geschichte im 20. Jahrhundert.