Auflösung Rätsel 38 neues Rätsel 39


Liebe Kunst-, Rätsel- und Italienfreundinnen und –freunde, beim letzten Mal habe ich nach einem Künstler gesucht, der vielen bekannt gewesen ist – jedenfalls habe ich sehr viele richtige (insgesamt 60!) Antworten erhalten. Es war Giuseppe Arcimboldo (1526 – 1593) Ich kann mir vorstellen, dass seine relativ große Bekanntheit mit seiner ungewöhnlichen Art zu malen zusammenhängt. Wenn man sich einmal mit der Collage beschäftigt hat, liegt es nahe, diesen Künstler gewissermaßen als einen Vorläufer zu betrachten. Er hat ja in gewisser Weise das Prinzip schon vor mehr als vierhundert Jahren verwandt.
Dabei hatte er ganz konventionell angefangen. Wie er dann auf die Idee zu seinen skurril aussehenden Bildern gekommen ist, kann ich nicht sagen. In jedem Fall hat er so etwas in die Kunstgeschichte eingebracht, was ihn von allen anderen Künstlern seiner Zeit unterscheidet (jedenfalls ist mir kein Künstler bekannt, der ähnlich gearbeitet hat. Dass er, wie ich ja in der Aufgabenstellung geschrieben habe, noch viele andere Tätigkeiten am Hof ausübte, war mir so auch nicht klar gewesen. Und ganz besonders finde ich, dass er versucht hat, zwischen Malerei und Musik Gesetzmäßigkeiten zu finden – das hätte ich bei ihm nun überhaupt nicht vermutet.


Gesucht hatte ich das Porträt des Kaisers Rudolf II. als Vertumnus, das Arcimboldo 1591 gemalt hat.
Vertumnus ist der römische Gott des Wandels, der Jahreszeiten, des Pflanzenwachstums und der Gärten.
Nach Wiki ist er eine verwandlungsfähige Gottheit, die ihre Gestalt nach Belieben ändern kann, was sie mit dem Handel und Tauschhandel verband. Ich kann mir vorstellen, dass der Kaiser genau das mit diesem Portrait darstellen wollte. Ein wandlungsfähiger Mensch, der allem Neuen gegenüber aufgeschlossen ist und dafür sorgt, dass das Land blüht und gedeiht. Jedenfalls war er ein bedeutender Förderer von Kunst und Wissenschaft.

Gewonnen hat dieses Mal die Nummer 4 – und da steht Irmgard Bogenstahl….liebe Irmgard, du kannst das Bild bekommen, das vorgesehen war. Wenn du es möchtest, kannst du dir aber auch ein anderes bei mir im Atelier aussuchen. Meld dich…


Dieses Mal suche ich wieder nach einem Künstler, dessen Nachname bei Google für verschiedenes steht – so taucht der Maler erst weiter unten auf. Vor ihm findet man eine andere berühmte Persönlichkeit. Ob nun die Restaurants und ein Rezept, die bei Google genannt werden nach dem Künstler oder der anderen bedeutenden Person benannt sind, vermag ich nicht zu sagen. In jedem Fall aber verweist der Name auf unterschiedliches.
Unser Künstler war in seiner Zeit und seiner Heimatstadt sehr bedeutend.
Zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder hat er eine große Werkstatt geführt, in der viele, später berühmte Künstler ihr Handwerk erlernt haben. Man kann aber durchaus sagen, dass er von den dreien der bedeutendste war. So hat ihn auch ein zeitgenössischer deutscher Künstler in einem Brief als den ‚besten Maler‘ bezeichnet.
Man sieht also, dass es sich lohnt, ihn etwas näher kennenzulernen. Er ist unehelich geboren, trotzdem hat ihn sein Vater schon früh in seine Werkstatt geholt.
Beeinflusst worden ist er u.a. durch seinen Schwager (nach diesem Künstler hatte ich schon einmal in einem Kunsträtsel gefragt). Durch ihn lernte er künstlerische Arbeiten aus anderen Regionen Italiens kennen, diese Einflüsse befähigten ihn, die Kunst seiner Heimatstadt zu erweitern. Zeitgemäß waren es natürlich fast stets Auftragsarbeiten, die er ausführte – Auftraggeber waren kirchliche Institutionen und der Staat. Seine Bedeutung wuchs im Laufe der Zeit und er erhielt viele Aufträge.
Das Bild, das dieses Mal gesucht wird, befindet sich in einer bedeutenden Kirche seiner Heimatstadt. Auch nicht so kunstinteressierte Besucher der Stadt haben den Namen der Kirche sicher schon oft gehört oder gelesen – nach ihr ist immerhin einer der wichtigsten Haltepunkte der öffentlichen Verkehrsmittel benannt.
Das gesuchte Bild ist also ein Altar – und es ist sicher für genau diesen Ort gemalt worden. Das kann man u.a. daran sehen, dass die originalen Pfeiler und der Rundbogen, die den Altar rahmen, von dem Maler innen wiederholt werden. So entsteht die Illusion, als ob man durch die Wand in eine halbrunde Apsis schaut. In diese scheinbare Apsis ist eine sogenannte ‚Sacra Conversazione‘ gemalt. Der Begriff ‚heiliges Gespräch – könnte vermuten, dass die Personen auf dem Altar miteinander reden, also zueinander in Beziehung sind, tatsächlich aber ist jeder nur auf sich selbst bezogen. In der Mitte thront Maria mit dem Jesuskind. Rechts und links von ihr stehen zwei weibliche Heilige. Davor befinden sich, die beiden Frauen teilweise etwas verdeckend zwei Männer – auf der linken Seite ist es Petrus, auf der rechten Hieronymus. Auf einer Stufe vor dem Thron sitzt ein Engel, der ein Saiteninstrument spielt.
Wer ist der ‚beste‘ Maler, von dem der deutsche Künstler schreibt? Welches Bild wird gesucht und wie heißt die ‚Haltestelle‘ und damit die Kirche?

Passend zum geigenden Engel gibt’s dieses Mal eine Zeichnung, die ich bei uns im Atelier gemacht habe, als Lenka und Johannes bei uns gespielt haben.

Bitte schicken Sie die Lösung an meine Mailadresse: rainer-grimm@arcor.de

Viel Spaß beim Rätseln und einen guten November wünscht.